Seit der Entdeckung einzelner und unterschiedlicher Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze, wie Cannabinoide, Terpene, Terpenoide und Flavonoide, kann die Forschung die Wirkungsweise von Cannabis und Medikamenten auf dessen Basis zunehmend besser verstehen. So herrscht heute die Auffassung in der Wissenschaft, dass im Endocannabinoid-System ein sogenannter Entourage-Effekt der Haupt-Cannabinoide CBD und THC mit weiteren Inhaltsstoffen wie anderen Cannabinoiden oder den Hunderten Terpenen (organische, aromatische Verbindungen in Pflanzen) für die pharmakologische Wirkung von Cannabis zuständig ist. Durch diese pflanzliche Synergie kann eine Steigerung der Wirksamkeit von CBD bei Vollspektrumprodukten erzielt werden, die im Gegensatz zu CBD-Isolaten neben Cannabidiol noch weitere organischen Stoffe der Cannabis-Pflanze enthalten und von deren individuellen Eigenschaften profitieren, die sich durch den Entourage-Effekt gegenseitig verstärken können.
Seit Tausenden von Jahren erfreuen sich die Menschen am medizinischen Nutzen der Cannabis-Pflanze. Am 2. Dezember 2020 entschied die Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen Cannabis aus dem Einheitsübereinkommens der UN über Suchtstoffe herauszustreichen und empfahl die Abänderung der Konvention von 1961, sodass, begründet durch das therapeutische Potentials dieses Cannabinoides, CBD-Produkte mit weniger als 0,2% THC-Gehalt nicht der internationalen Kontrolle unterliegen. Solch ein therapeutische Potential von Cannabidiol (CBD) rückte erst im 20. Jahrhundert in die Interessenssphäre der Wissenschaft, nachdem die erstmalige stereochemische Definition von THC 1964 in der Entdeckung des Endocannabinoid-Systems und dem Beginn klinischer Studien zur Erforschung von Medikamenten auf Cannabisbasis resultierte.